Geschichte des FVSB
Nachdem der Vorgänger des FVSB, der Zentralverband der Deutschen Schloss-, Bau- und Möbelbeschlagindustrie, im Jahre 1939 aufgelöst wurde, fand der 1946 neu gegründete Verband in Velbert seine Heimat. Gegründet wurde der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V. (FVSB) auf Anordnung der Militärregierung, und zwar als Unterabteilung des ebenfalls 1946 gegründeten Wirtschaftsverbandes Eisen, Blech und Metall verarbeitende Industrie (EBM).
Am 4. Februar 1946 war es dann soweit. 132 Fabrikanten und Firmenvertreter aus ganz Deutschland versammelten sich in Velbert im Rheinischen Hof, um den Fachverband wiederzugründen. Der Krieg hatte die deutsche Wirtschaft in großen Teilen zerstört. Anders als die Gießereien waren die Schlossfabriken in dieser Zeit aber kaum von Demontage betroffen und konnten recht bald die Produktion wieder aufnehmen. Das Gründungsprotokoll des Verbandes stammt vom 23. Oktober 1946 und im Februar 1947 beschlossen die Gründungsfirmen, den Verband ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Der Eintrag erfolgte im November 1948 und bis 1952 wurde die Tätigkeit schrittweise von der britischen über die amerikanische und französische Besatzungszone bis nach Westberlin ausgeweitet.
Die Währungsreform 1948 beendete den bis dahin verbreiteten Tauschhandel und die Schwarzmarktwirtschaft praktisch über Nacht. Ebenso schnell füllten sich die Regale mit Waren, zunächst in erster Linie zur Deckung der Grundbedürfnisse. Gerade dieser neue wirtschaftliche Beginn erforderte eine enge Zusammenarbeit der Mitglieder mit dem Wirtschaftsverband EBM und seinen Fachverbänden. Mit dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft nahm dann auch die Anzahl der Aufgaben des FVSB stetig zu.
Der erste eingetragene Vorstandsvorsitzende des FVSB war Ernst Hülsbeck (Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG), August Winkhaus (Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG) hatte das Amt des ersten stellvertretenden Vorsitzenden inne und der zweite Stellvertreter war Erich Vollmann (Steinbach & Vollmann GmbH & Co. KG). Auf Ernst Hülsbeck folgte im Jahr 1955 Paul Matthey (BOMORO Bocklenberg & Motte GmbH & Co. KG) in die Funktion als Vorstandsvorsitzender. Dieser war bis 1973 in dem Amt tätig.
Dann erfolgte ein Wechsel. Der neue Vorstandsvorsitzende war nun Dr. Werner Hülsbeck (HUF Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG). Er hatte bis 1985 dieses Amt inne. Ihm folgte Karl Joachim Fliether (Karl Fliether GmbH), der bis zum Jahr 2003 als Vorstandsvorsitzender des FVSB tätig war. Seine Nachfolge trat Wolfgang K. Schlieper (WILKA Schließtechnik GmbH) an. Nach ihm übernahm im Jahr 2009 Petra Hautau (HAUTAU GmbH) den Vorsitz bis zum Jahr 2013. Nachdem der im Juni 2013 gewählte Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Pankow (DORMA GmbH) aufgrund eines Arbeitgeberwechsels nur für eine kurze Zeit im Amt tätig war, wurde diese Aufgabe von Ende 2013 durch die stellvertretenden Vorsitzenden wahrgenommen: Wolf Hoppe (HOPPE AG) und Michael Meier (SIMONSWERK GmbH) übernahmen kommissarisch das Amt für dreieinhalb Jahre. Im Juni 2017 wurde Karl Kristian Woelm (Woelm GmbH) zum neuen Vorstandsvorsitz gewählt und übt das Amt bis heute aus. Seine Stellvertreter sind Wolf Hoppe (HOPPE AG) und Matthias Kohl (Beyer & Müller GmbH & Co. KG).
Festschrift
Im Jahr 2016 hat der FVSB zum 70. Jubiläum eine Festschrift mit dem Titel „Eine 70-jährige Erfolgsgeschichte“ veröffentlicht.
Die 38-seitige Festschrift beschäftigt sich mit der Geschichte der Schloss- und Beschlagindustrie im Allgemeinen und insbesondere mit der Geschichte des Fachverbandes. So werden die Leser mitgenommen auf eine Reise durch eine Zeit des ständigen Wandels. Angefangen beim Vorgänger des FVSB in der Weimarer Republik und seiner Auflösung 1939 sowie der Anordnung der Militärregierung im Jahr 1946, den Verband neu zu gründen, über die Währungsreform, das Wirtschaftswunder, den Exportboom bis hin zum technologischen Wandel in den 80er Jahren und der deutschen Wiedervereinigung 1990.